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HIM: Tears On Tape

Ich konnte es selber kaum fassen, als letztes Jahr plötzlich ein Artikel im Kerrang-Magazin erschien, in dem sich Frontman Ville Valo von HIM zurückmeldete. Seit 2010 und dem Album Screamworks: Love In Theory And Practice wurde es still um die finnischen Rocker und als die offizielle Homepage down ging haben die meisten Fans schon das Schlimmste erwartet. Doch entgegen aller böser Nachrede erschien im September 2012 die Single Strange World, ein Cover des Künstler und kuz danach auch das Compilation-Album Two Decades Of Metal XX, welches allerdings eine ziemliche Enttäuschen für alle Fans war, für Neuankömmlinge im Love Metal aber der beste Einstieg war. HIM wechselten das Label und sind nun bei Rise Above Records (in Deutschland bei Universal) und starten neu durch. Der Grund der langen Abwesenheit war eine Erkrankung der Arme von Drummer Gas Lipstick, der jetzt aber wieder quietschfidel auf dem neuen Longplayer Tears On Tape auf die Trommeln haut.
Bereits der Name des Albums lässt darauf schließen, dass das Quartett zurück ist, denn, wie auch alle Platten zuvor, hat man es hier mit einer kontrastreichen Betitelung zu tun und auch die Tracktitel sagen voll und ganz: HIM leben wieder!!!

Etwas HIM-untypisch geht es allerdings los, denn der Opener Unleash The Red ist tatsächlich ein kleines Intro voller bekannter Elemente: verspielte Keys und tiefe Dramatik. Na das lässt uns doch aufhören! Deswegen darf dann mit All Lips Go Blue auch wieder voll auf die Love Metal Schiene abgedriftet werden. So stellt man sich das vor. Melodisch, mitsingbar und einfach geil! Da darf das Gitarrensolo und der Slow-Part natürlich nicht fehlen um direkt in die richtige Stimmung zu versetzen.
Es folgt der etwas schwerere Love Without Tears, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und eine klasse Weiterführung ist, voller Hoffnung und süßer Melodien. Der Titel des nächsten Tracks I Will Be The End Of You erinnert eher an das erste Album der Finnen Greatest Lovesong Vol.666 und klingt zunächst auch ein wenig nach den Anfängen denn es wirkt anfangs etwas durcheinander. Der Refrain bricht dann aber auf und gibt mit seinem eingängigen immer wiederkehrenden Gitarrenriff den letzten Schliff. Zu sagen, dass Sänger Ville mal wieder die schönsten Töne und die tiefsten Lyrics zum Besten gibt erscheint mit hier als überflüssig. Der Kerl hat´s einfach drauf ;)
Jetzt folgt der bereits bekannte Namensgeber Tears On tape der bereits im April als Single auf den Markt kam. Hier muss ich aber mein großes Veto einlegen, denn meiner Meinung nach ist das nicht der Knall auf den man vergeblich gewartet hat sondern eher eine zweite Single. Der Track ist nicht so krachig sondern eher verträumt und wird zum Ende hin immer epische, nicht zuletzt durch chorale Untermalung. Aber mein Favorit wird er trotzdem niemals. So freut man sich dann umso mehr auf Into The Night. Rockig flockig kommt der um die Ecke und begrüßt einen mit zunächst krachenden Gitarren und geht dann über in leichte Drums und einem melodisch-poppigen HisInfernalMajesty- Ensemble. Man darf tanzen, sich immer weiter drehen, die Augen schließen und vor Allem GENIESSEN!

Der nachfolgende Hearts At War verspricht erst eine Rock-Hymne zu sein, erscheint dann aber eher als ein Mitläufer als ein Highlight. Schade, aber dennoch kein schlechter Song sondern in guter HIM- Manier auf den Punkt gebracht. Dieser Song braucht wahrscheinlich ein paar mehr Anläufe um ins Ohr zu gehen. So auch der kurze Zwischenteil Trapped in Autumn. Mit Geräuschen und Synthie-Sounds eine kleine Überleitung. Nur, wohin ist die Frage, die sich ganz schnell mit No Love aufklärt. Die kreischende Stimme seitens Ville brüllt "Forever and ever" leicht verzerrt ins Mikro und leitet den genialen Song ein, den man sich gerne als Opener gewünscht hätte. Hier haben wir absolutes Ohrwurm-Potential mit einem einzigartigen Refrain voller Spielfreude und super arrangierten Instrumenten. Die Bridge bringt einen dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück um dann den Zuhörer noch einmal mit dem letzten Refrain fliegen zu lassen.
Mit Drawn & Quartered haben wir hier einen Song à la Deep Shadows And Brilliant Highlights von 2001. Ein süßer Eingang mit tanzenden Keys und erinnert zunehmend doch eher an Scraed To Death vom letzten Album. Merke: Viele bereits erfolgreiche Stilmittel werden immer wieder aufgegriffen und neu gewürzt. So wünscht man sich das doch. Vor Allem die Bridge überzeugt hier, die mit vielen kleinen Einspielern sich immer mehr voller kraftvoller Intensität steigert. Aber bei 05:13, dem längsten Track wohlgemerkt, darf man das auch erwarten.
Mit Lucifer´s Chorale hat man das perfekte Gegenstück zu Trappes in Autumn: Ein kleiner Einspieler mit verzerrt ausklingenden Gitarren, der, passend zum Namen, scheinbar direkt aus der Hölle kommt und die Einleitung zu W.L.S.T.D. bildet, der zunächst vollkommen unscheinbar mit leisen Synthies daher kommt. Weil das aber zu langweilig wäre wird hier wieder auf die Venus Doom-Zeit zurückgegriffen. Dementsprechend schwer bilden Strophe und Refrain eine starke Einheit, die den Weltuntergang ankündigen und durch die Aussage "When love starts to die" schwarz untermalt werden. Hat Ähnlichkeiten mit Love´s Requiem vom Love Metal Album von 2004 aber trägt seinen eigenen Herzschmerz. Und dann müssen wir uns auch schon wieder fast verabschieden, denn Kiss The Void ist ein Outro, voller sphärischer Sounds auf einem scheinbar verkratzten Tape. Vielleicht durchnässt von Tränen? Aber das weiß wahrscheinlich nur Herr Valo selbst. Durch einen letzten Tastendruck auf dem Kassetten-Recorder (Generation Facebook: Bitte googeln!!) endet Tears On Tape und lässt einen befriedigten Hörer zurück, der jetzt zurückspulen kann um das ganze Spektakel noch einmal zu erleben.

Wow, das habe ich nicht erwartet. Oder doch? Ich gestehe, dass ich immer ein wenig Angst davor habe neue Alben meiner Lieblingsband zu hören. Doch mit kritischen Ohren betrachtet hat Tears On Tape wirklich viele wunderschöne Momente und funktoniert einfach, nicht zuletzt weil es mehr einer Compilation alter Alben gleicht als etwas völlig Neuem. Aber das wiederum ist dann doch wieder Innovation für HIM denn bisher durfte man auf jedem Album eine vollkommen neue Richtung entdecken. Hier kann man sich zurücklehnen und einfach nur auf sich wirken lassen denn vom Tanzbaren bis hin zum Träumerischen ist alles dabei. So wünscht man sich ein Album der Finnen und ich kann mit gutem Gewissen sagen: Greift zu solange ihr noch könnt!

Anspieltipps:
All Lips Go Blue
Into the Night
No Love

Tracklist
01 Unleash The Red
02 All Lips Gone Blue
03 Love Without Tears
04 I will Be The End Of You
05 Tears On Tape
06 Into The Night
07 Hearts At War
08 Trapped in Autumn
09 No Love
10 Drawn & Quartered
11 Lucifer´s Chorale
12 W.L.S.T.D.
13 Kiss The Void

Veröffentlichung: 26.04.2013
Stil: Love Metal
Label: Rise Above records
Website: www.heartagram.com/
Facebook: https://www.facebook.com/theheartagram?fref=ts
Myspace: http://www.myspace.com/heartagram

Cover

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04/24/13 by HerInfernalMajesty
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