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Brotherhood: Turn the gold to chrome

Brotherhood sind neu und dennoch klassisch. Sie sind ein Duo und dennoch eine komplette Band. Die beiden Schweden Stefan Eriksson und Micke Lönngren sind die Köpfe der Band, live steuern Martin Roos und Johan Mörén ihren Teil bei. Gegründet haben sich Brotherhood bereits 2007, haben es jetzt zu af-music geschafft und releasen nun ihr Debüt-Album Turn the gold into chrome und lassen mit ihrem düster-sphärischen Sound das Gothicherz höher schlagen.

Neun Songs umfasst das erste Album der Düsterliebhaber und glänzt mit einer durchgehend dunklen Stimmung, ganz getreu den Sisters of Mercy und arbeitet nicht mit großartigen Genrewechseln sondern bleibt von Anfang bis Ende dem Charakter des Gothics treu. So beginnt End of time mit einer durchdringenden simplen Eletromelodie, die sich dann mit einem dumpfen Bass und klimpernden Synthie-Sounds in einer wundervoll liegenden Strophe auflöst. Dazu Micke Lönngrens tiefe Stimme und man wünscht sich in eine schwarze Gruft, die Beine werden umspielt mit Nebel und Patchoulie liegt in der Luft. Das mag vielleicht ein Klischee sein aber genau so klingen Brotherhood. Der folgende Abigail geht dann noch tiefer ins Herz und in die Seele. Das Schlagzeug hämmert einen eigenwilligen Beat, den der Bass leise treibend weiter unterstützt. Erinnert an die ruhigeren Songs von The 69 Eyes und geht mit einer betörenden Gitarre absolut ins Ohr. Spätestens im Refrain, wenn leichte "Shalalas" dazukommen, kann man einfach die Augen schließen und sich absolut fallen lassen. So geht es dann auch erst einmal weiter. Während das melodiöse Heroine zum Träumen anregt, besticht Lost mit seichter Gitarre und wunderschönem Chor. Musikalisch kommt hier nichts zu kurz, die Mischung aus Instrumenten und Vocals ist gekonnt arrangiert und lässt den Kopf mühelos im Takt hin und her schwingen.

Bei So many stars darf der Bass simpel aber keinesfalls langweilig durch die Boxen drängen und gibt das perfekte Fundament für die schwebenden Gesangslines und führt den Charakter von Turn the gold into chrome perfekt weiter. Dies ist der schwerste Song des Albums und nach dem Blick in die Tiefe darf dann wieder ein Lichtblick am Horizont mit dem Namen Sleepwalking erscheinen. Leicht poppig angehaucht bewegen sich Gitarre und Gesang in den höheren Tönen und machen dann Platz für ein Herzschmerz-Solo der ganz besonderen Art. Gedoppelte Vocals machen den Song zu einem Traum, aus dem man erst einmal nicht aufwachen möchte. Ganz großes Kino. Um dann aber wieder ein wenig mehr Druck zu machen, betritt Over and done die Bildfläche, der wieder gewohnt simpel auf den Anfang des Albums zurückspringt. Gezupfte Gitarre, die dann genau die Töne des Weltschmerzes trifft wechselt sich mit tänzelnden Keyboard-Sounds ab und besticht dann noch mit einem Refrain voller Trauer und Enttäuschung in der Stimme.
Kurz vor Ende dürfen die Synthies bei Shame dann noch einmal richtig ran mit einem rein elektronischen Intro im Stil von Joy Division und ziehen sich durch den gesamten Song. Unbeschwert und dennoch tiefgreifend stoßen dann die restlichen Elemente dazu und machen Shame zu einer perfekten Überleitung zu Question and answer. Der Ender des Albums lässt nach und nach jedes Instrument seinen eigenen Glanzpunkt haben und schleicht sich Takt für Takt in die Gehörmuschel um sich dort festzusetzen. Immer wieder stoßen neue kleine Melodien dazu und führen Schritt für Schritt zu einem melodiösen Track, der noch einmal alles vereint, wofür Brotherhood stehen: Die Leichtigkeit der Schwere, gekoppelt mit bittersüßen Melodien und Vocals, die sich auf der dünnen Grenze zwischen Verzweiflung und Hoffnung bewegen. Da will man direkt nochmal zu Anfang springen und die Platte von vorne hören!

Mit Turn the gold to chrome haben Brotherhood einen genialen Auftakt geschafft. Wer die gute alte Zeit vermisst, in der man sich auf sphärische Sounds und hintergründige Vocals verlassen kann, der sollte hier zugreifen. Im guten alten Stil von Bands wie Sisters Of Mercy, Depeche Mode und Joy Division darf Turn the gold to chrome in keiner Gothicsammlung fehlen! Ich freu mich schon auf die Zukunft von Brotherhood und bin sehr gespannt, was die schwedische Truppe weiter auf die Beine stellen wird.

Anspieltipps:
Abigail
Sleepwalking
Question and answer

Tracklist
01 End Of Time
02 Abigail
03 Heroine
04 Lost
05 So Many Stars
06 Sleepwalking
07 Over And Over
08 Shame
09 Question And Answer

Veröffentlichung: 29.06.2012
Stil: Gothic / Darkwave
Label: af-music
Website: www.brotherhoodsweden.com
MySpace: www.myspace.com/brotherhoodsweden

Cover
Supremacy 1914

06/21/12 by HerInfernalMajesty

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