Thulcandra: Fallen Angel´s Dominion

"Thulcandra entfesseln auf ihrem Debütalbum einen erbarmungslosen Wintersturm" heisst es in der Einleitung zur beigefügten Bandinfo, die wir zusammen mit Fallen Angel´s Dominion bekommen haben. Ein Wintersturm im (zugegebenermassen bisher noch kalten) Sommer? Das erinnert mich daran, dass ich letztens mit einem Freund und Label-Inhaber darüber diskutiert habe, ob Alben-Releases je nach Jahreszeit unterschiedlich gut ankommen. Und tatsächlich scheint dies zumindest auf manche Platten zuzutreffen. Nicht umsonst gibt es den Bgriff "Sommerhit" und auf der anderen Seite passen dunkle, melancholische Werke oft vielmehr in die kalte und nasse Stimmung des Herbstes oder des Winters.

Hoffen wir, dass Thulcandra von dieser Theorie nicht zu sehr betroffen werden, denn der frostige Oldschool-Blackmetal den die Jungs auf uns niederprasseln lassen ist eigentlich verdammt gut gemacht. Treibend und unheil verkündend kommt das Debüt von Thulcandra daher. Die Liebe zu - und Inspiration durch - Helden der 90er wie Dissection, von denen ja auch gleich mal The Somberlain gecovert wurde, spürt man deutlich. Da ist es schon fast makaber, dass Thulcandra-Mitbegründer Jürgen Zintz Selbstmord beging, ein Jahr bevor es das Vorbild Jon Nödtveidt (Kopf und Frontmann von Dissection) sich selbst erschoss.

Hoffen wir also, dass der Band weitere Schicksalsschläge erspart bleiben und die Witterung ihnen hold ist. In einem Interview mit unseren Kollegen von metal.de bezeichnete der verbliebene Gründer Steffen Kummerer Thulcandra als Liebhaberobjekt, tatsächlich kann ich diese Einschätzung (zumindest in Bezug auf Fallen Angel´s Dominion) nur unterstreichen.

Veröffentlichung: 04.06.2010