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Joy Fielding: Das Verhängnis

Es beginnt mit einer typischen Macho-Wette in einer Bar: Wer die schöne Unbekannte als erster flachlegt, gewinnt. Drei Männer sind es, die dieses Spiel einleiten: Der gutaussehende Jeff, sein schüchterner, jüngerer Bruder Will und der durchgeknallte Tom.
Die Frau, Suzy, weiß zu überraschen: Nicht nur, dass sie sich auf das Spiel einlässt, verwirrt die Teilnehmer, sondern auch ihre Wahl: Entgegen aller Erwartungen verlässt sie mit dem unscheinbaren Will die Kneipe. Die Egos der anderen beiden Männer werden angeschlagen, Will verliebt sich, und Suzy birgt zudem ein dunkles Geheimnis. Aus der eher harmlosen Wette entwickelt sich so ein gefährliches Spiel, bei dem es viele Verlierer geben kann...

Das Verhängnis ist zunächst mal der Beweis dafür, dass ein Buchcover rein gar nichts mit dessen Inhalt zu tun haben muss. Zur Erklärung: Wie so oft, habe ich auch in diesem Fall einfach mal ein Buch gekauft, weil es da stand und mich auf unbestimmte Weise angesprochen hat. Klappentexte lese ich ja aus Prinzip nicht, ergo sind es Titel und Optik, die mich meist beeinflussen. Und im Falle der Taschenbuch-Ausgabe von Das Verhängnis, auf dessen Umschlag gefesselte Hände abgebildet sind, war dies etwas... irreführend: Im ganzen Roman kommt keine einzige Fesselung oder Gefangennahme vor. Das Bild hat rein gar keinen Bezug zur Story. Oder habe ich da was verdrängt?
Meine Frage: Was soll das bitte? Demnächst werden wohl dann auf Liebes-Romanen blutverschmierte Kettensägen-Mörder abgebildet?

Aber gut, für solche Marketing-Schindluder kann natürlich die Autorin nichts. In erster Linie zählt bei einem Roman der Inhalt, also will ich mich mal auf diesen konzentrieren.

Das Verhängnis erzählt die Geschichte dreier Kerle, die durch eine typisch großspurige Männer-Wette in einen Strudel geraten, der sie alle aus der Bahn zu werfen droht. Jedes Mitglied des Trios ist noch mit seinen eigenen, privaten Problemen zugange, wird aber durch die Begegnung mit Suzy zusätzlich aufgewühlt. Gefühle erwachsen, Zweifel werden gestreut, Loyalitäten in Frage gestellt und speziell Tom, der zugleich von seiner Frau verlassen wird, entwickelt sich zu einer tickenden Zeitbombe.

Insgesamt ist Das Verhängnis sicherlich eine kurzweilige Lektüre, der es jedoch an manchen Stellen doch an Spannung fehlt. Joy Fielding schreibt viel in Dialog- beziehungsweise Gesprächsform, was das Buch zwar einerseits lebendig, anderseits aber auch gelegentlich etwas unübersichtlich macht.
Mir persönlich liegen zudem gewisse Stilmittel der Autorin nicht sonderlich. Ein Beispiel: Ein Protagonist telefoniert mit einem anderen, und Fielding schreibt in etwa: "Will stellte sich vor, wie das Gegenüber am anderen Ende der Leitung das und das macht." Mag mal ganz nett sein, kommt aber in meinen Augen zu häufig und zu aufgesetzt rüber - Als ob jeder noch so unterschiedliche Charakter eine ausgeprägte Imaginations-Fähigkeit hätte.

Letztlich ist das natürlich Geschmackssache, so manchem mag gerade der Stil der Frau Fielding besonders gut gefallen, zumal er insgesamt relativ frisch und flott wirkt. Die Story selbst ist ganz nett, wenngleich man das Gefühl nicht loswird, Das Verhängnis sei bewusst als Vorlage für einen Hollywood-Trash-Movie geschrieben - Bis hin zum netten, aber eher klischeehaften Ende.

Als kurzweilige Lektüre taugt das Buch aber allemal. Das liegt vor allem an den durchaus interessanten Charakteren, aber auch an der dynamischen Art, wie Joy Fielding den Leser durch ihre Story führt. Ich persönlich würde Das Verhängnis als eine Art leckeren Literatur-Snack beschreiben, den man sich gönnen kann, aber nicht muss.

Veröffentlicht: 20. Februar 2012
Genre: Thriller/Krimi
Verlag: Goldmann
Umfang: 432 Seiten
Preis: 9,99 Euro (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-442-47359-2

Cover

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07/16/12 by Otti

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